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23. Spieltag KOL: Schleife dreht das Spiel zum historischen Derbysieg

23. Spieltag KOL: Schleife dreht das Spiel zum historischen Derbysieg

Kreisoberliga. Am 23. Spieltag sollte es zu einem spannenden Spiel im Parkstadion zwischen dem SV Lok Schleife und dem SV Rot-Weiß Bad Muskau kommen. Während die Gastgeber relativ abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz liegen, kämpft die Lok weiter um den Ligaverbleib. Beiden Teams war zu Beginn eine gewisse Nervosität anzumerken, wobei die Rot-Weißen den besseren Start hinlegten. Am Ende gelang Lok nach in einem Kraftakt nach 2:0 Rückstand in Halbzeit zwei die Spielwende, sodass es am Ende 2:3 hieß.

Mit der einfachen Spielweise in Form von langen Bällen wurde die Lokabwehr oft auf dem falschen Fuß erwischt. Die erste Chance hatte der agile Peter Rost, sein Abschluss ging knapp am Schleifer Gehäuse vorbei. Dies sollte allerdings die einzige richtige Möglichkeit aus dem Spiel heraus bleiben, beiden Teams fehlte die nötige Kreativität und spielerischen Mittel um die gegnerische Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Vor allem Schleife ließ in der ersten Hälfte die wichtigen Tugenden wie Kampf, Leidenschaft und Einsatz gewaltig vermissen. Zu sehr passte man sich der Spielweise der Gastgeber an, was schnell nach hinten losging. Die glückliche Führung für Bad Muskau fiel nach einem abgefälschten Freistoß aus zentraler Position. Knox im Tor hatte keine Chance, 1:0 durch Jens Kreiner (24.). Wer nun dachte, dass die Lok dadurch wachgerüttelt wird, hatte sich mächtig geirrt. Stattdessen waren es die Hausherren, die ihre Chance witterten und auch nutzen. Nach einem äußerst ungeschickten Zweikampf im Strafraum zeigte Schiedsrichter Fohl zurecht auf den Punkt. Peter Rost ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte den Strafstoß im Schleifer Gehäuse, 2:0 (28.). Mit dem Rücken zur Wand wachte die Lok nun langsam auf und dampfte entschlossener auf das Muskauer Gehäuse zu. Chancen, geschweige denn etwas zählbares blieb aber weiterhin aus.

Wer in der Halbzeitpause nahe an Schleife Kabine lauschte, konnte deutlich vernehmen, dass Trainer Gahner dieses Mal einen lauteren Ton wählte um seine Schützlinge wach zu rütteln. Und anscheinend war es genau das was unsere Schleifer brauchten, denn was in der zweiten Halbzeit ablief, war großes Kino. Es schien, als wären elf neue Spieler auf dem Platz, die Lok war wie ausgewechselt und stürmte wütend auf Muskaus Tor zu. Die erste Chance hatte Jonas Michlenz nach einem langen Ball, als er dabei eine Gasse fand. Im  eins gegen eins scheiterte er gegen den Muskauer Torwart. In dieser Phase kamen die Gastgeber nur noch sporadisch aus der eigenen Hälfte und Schleife erarbeitete sich einen Eckball nach dem anderen. Für den Anschlusstreffer bedurfte es aber ein verfrühtes Ostergeschenk vom Muskauer Torhüter Mersiowsky, der sich nach einem relativ harmlosen Schuss von Kranig die Kugel selbst ins Nest legt, 2:1 (67.). Dies war der Weckruf für die Schleifer Aufholjagd. Vor allem durch die vielen Standards wurde es immer wieder gefährlich für die Gastgeber. Briesemann und Kranig kamen zu Großchancen nach Eckbällen, konnten aber beide nicht den Ausgleich erzielen. Für diesen zeigte sich erneut Bad Muskau hilfsbereit. Nach einer Ecke sprang der Ball einem Verteidiger unglücklich gegen die Hand und Schiedsrichter Fohl hatte keine andere Wahl als erneut auf den Punkt zu zeigen. Kranig zeigte gewohnt seine Nervenstärke und verwandelte den Strafstoß eiskalt, 2:2 (80.). Nur zwei Minuten später verlängerte Schurmann erneut eine Michlenz Ecke auf den langen Pfosten. Dort stand, natürlich, Schleifes Rekordtorschütze Lars Briesemann und tat, was er am besten kann, den Ball über die Linie drücken. Es stand damit plötzlich 2:3 (82.). Große Emotionen waren auf dem Platz zu sehen, aber es war noch nicht Schluss. Bad Muskau brachte noch viele lange Bälle Richtung Strafraum der Lok, meist aber nicht besonders gefährlich. Nur bei Rößlers Distanzschuss musste Knox sich hellwach zeigen.
So überstand Schleife die letzten Minuten und konnte mit einer überragenden Leistungssteigerung, die mit Verlaub gesagt auch dringend notwendig war, drei ganz wichtige Punkte im Parkstadion einholen. Noch zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass es der erste Schleifer Sieg seit 1945 in Bad Muskau war. Damit verschafft man sich etwas Luft im Tabellenkeller und hat neuen Elan und Motivation für die kommenden schweren Aufgaben.

Bad Muskau: Mersiovsky (C), Koschkar, Haeberlein, Kreiner, Lehnigk, Tadajewski, Zielinski, Kranisch (66. Nyschan), Rößler, Rost, Gaebel

Schleife: Knox, Dokter, N. Schurmann, Petrick (87. Zuchold), Lampe (C), Kranig, Korla, Briesemann, Michlenz, Schuster (90. Holz), Zeisig

Tore: 1:0 Kreiner (24.), 2:0 Rost (28.), 2:1 Kranig (67.), 2:2 Kranig (80.), 2:3 Briesemann (82.)


Zuschauer: 151

Schiedsrichter: Nico Fohl

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